Categories: Aktuelles Date: Aug 28, 2023 Title: Palästina-Bericht
Wie kann Friede zwischen Israel und Palästina möglich werden?
Aufgrund von Erfahrungsberichten von Friedrich Köster und Winfried Bußmann aus Aufenthalten vor Ort befasste sich die OFRI mit der Frage, wie zwischen Israel und Palästina Frieden möglich werden kann. Dabei erlangten wir zu folgenden Einschätzungen.
Die OFRI lehnt jedweden Antisemitismus auch Israel-bezogen scharf ab. Wir betonen aber unseren entschiedenen Widerstand gegen eine wissenschaftsunkritische Vermischung von Antisemitismus mit berechtigter Kritik an Israel: Es geht dabei um aggressive Handlungen des Israelischen Nationalstaates im Sinne eines extremen Zionismus. Anti-Zionismus ist wissenschaftlich und praktisch-politisch alles andere als Antisemitismus. Das wäre Verschonung Israels vor solcher Kritik an extrem nationalistischen Positionen und Handlungen, die jeden extremen Nationalismus welchen Landes auch immer treffen muss. Das ist immer auch ein Zeichen nicht überwundenen Antisemitismus - nicht zuletzt im Land der Täter.
Wobei die jetzt eingeleiteten autoritär-reaktionären Veränderungen an der parlamentarischen Demokratie Israels es noch schwieriger machen, die Behandlung des Palästinenser-Themas einer völkerrechtlichen humanistisch-demokratischen Lösung zuzuführen.
Diese Versöhnung kann als Gründung eines eigenen Nationalstaats der Palästinenser nach UNO-Beschluss von 1948 in Verbindung mit der UNO-Resolution von 1967 (neu-definierte Grenzen) neben dem jüdisch-israelischen Nationalstaat geschehen. In einem zweiten Schritt und mit einem "Interregnum vertrauensbildender Maßnahmen" könnte das irgendwann auch zu einem gemeinsamen jüdisch-palästinensischen (Multi- bzw. Bi-ethnischen) Staat führen.
Oder aber: Es wird auf dem Gebiet der Westbank ein autonomer Staat Palästina gebildet, in dem die jüdischen Siedler Staatsbürger sind.