Irak

May 20, 2025

Südkreis-Bürgermeister treten Mayors for Peace bei


Mitglieder der Osnabrücker Friedensinitiative radelten zum Glandorfer Rathaus

Glandorf – Fünf Bürgermeister aus dem Südkreis haben sich dem weltweiten Bündnis „Mayors for Peace“ angeschlossen, das sich für den Verzicht auf Atomwaffen einsetzt. Es war 1982 vom Bürgermeister von Hiroshima ins Leben gerufen worden. Inzwischen gehören dem Netzwerk über 8000 Städte und Gemeinden aus 166 Ländern an, aus Deutschland über 900.

Anlässlich einer Radeltour der Osnabrücker Friedensinitiativen (OFRI) vom Rathaus Osnabrück, das bereits seit 2006 dem Zusammenschluss angehört, unterzeichneten die Bürgermeister Torsten Dimek (Glandorf) und Tobias Avermann(Bad Laer) ihren Aufnahmeantrag am 17. Mai am Rathaus Glandorf. Marc Schewski (Hilter), Eugen Görlitz (Dissen) und Klaus Rehkämper (Bad Rothenfelde hatten bereits vorab unterschrieben. Bad Iburg ist bereits seit 2018 Mitglied.

„Krieg ist keine Lösung“, betonte Dimek nach der Ankunft der Friedensradler am Rathaus in Glandorf. Jährlich werde in der Gemeinde am Volkstrauertag aller der Kriegstoten auch in der heutigen Zeit der gedacht. Er sei entsetzt, dass es wie in der Ukraine und in Gaza immer noch zu tausenden Toten komme. Die Parteien seien gefordert, aufeinander zuzugehen und die Kampfhandlungen unverzüglich zu beenden.

80 Jahre nach den ersten Abwürfen von Atombomben über Hiroshima und Nagasaki sei ein guter Anlass, dem weltweiten Bündnis von Bürgermeistern beizutreten, erklärte Avermann. Alle politisch Verantwortlichen seien aufgerufen, zu Diplomatie und friedlicher Beilegung der Konflikte zurückzukehren. Darauf habe er seine Kollegen angesprochen, berichtete der Sprecher der Bürgermeister aus dem Landkreis Osnabrück.

„Was bringt das“, hatte Bürgermeister Schewski beim Besuch der OFRI im Rathaus Hilter gefragt. Der Bund verursache gerade erheblichen finanziellen Druck auf die Kommunen, immer weniger Menschen seien bereit, sich ehrenamtlich zu engagieren. Er werde aber mitmachen, um ein Zeichen gegen Kriege zu setzen und seinen Ratsmitgliedern berichten.

Klaus Rehkämper sagte beim OFRI-Besuch vor dem Rothenfelder Rathaus zu, sich eine Mayors-for-Peace-Flagge anzuschaffen und die zum jährlichen Flaggentag am 8.7. vor dem Kurmittelhaus zu hissen. „In der heutigen Zeit ist es notwendiger denn je, für friedliches Zusammenleben einzutreten“, so der Bürgermeister.

Für die Stadt Dissen sagte Bürgermeister Görlitz zu, den diesjährigen Malwettbewerb von Mayors for Peace in den Dissener Kitas und Schulen bekannt zu machen. Kinder und Jugendliche können bis zum 31.10. unter dem Motto „Was Frieden für mich bedeutet“, Vorschläge einreichen. Die Gewinner werden auf internationaler Ebene bekannt gegeben. Die Arbeiten der Kinder sollen dazu beitragen, eine globale Diskussion über Frieden anzuregen.

Der Radeltour nach Glandorf hatten sich auch Pastor Matthias Binder und Meike Jacobs für den Ev.-lutherischen Kirchenkreis Osnabrück angeschlossen. Neben der Übermittlung von Grüßen aus Osnabrück und der ökumenischen Kollegen aus Glandorf und Bad Laer überreichte Binder eine Broschüre der bundesweiten Initiative „Sicherheit neu denken“. „In diesem Ansatz  werden die angesichts aktueller Krisen steigenden Ängste und das Bedürfnis nach Sicherheit sehr ernst genommen“, so Binder und gleichzeitig würde „das einseitige Setzen allein auf militärische „Sicherung“ um genauso notwendige und effektive Beispiele gewaltfreier Konfliktlösung und Deeskalation ergänzt“.

Die OFRI-Vertreter wiesen darauf hin, dass in diesem Jahr vom Bürgermeister von Hiroshima zu einer Jugendkonferenz in die Stadt eingeladen würde. Lediglich die Flugkosten müssten getragen werden, aber auch dabei könne geholfen werden. Interessierte können sich melden über post@osnabruecker-friedensinitiative.de.

Die OFRI setzt darauf, dass die 20 noch im rheinland-pfälzischen Büchel gelagerten Atombomben beseitigt werden, was der Bundestag bereits gefordert habe, aber der seinerzeitige Außenminister Westerwelle 2009 in New York noch nicht habe durchsetzen können.